Teurere Züge an Wochenenden

Bahn erhöht die Preise

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Von Wolfgang Mulke

30. Sep. 2016 –

Die Deutsche Bahn erhöht mit dem Fahrplanwechsel im Dezember die Preise um durchschnittlich 1,3 Prozent. An manchen Stellen wird es aber deutlich teurer für die Kunden. So werden die Flexpreise, die früher Normalpreise hießen, um1,9 Prozent erhöht. Auf beliebten Strecken wie der Verbindung zwischen Frankfurt und Berlin schlägt das Unternehmen sogar 2,4 Prozent auf. Davon sind rund 40 Prozent der Fahrgäste betroffen. Die Mehrheit der Passagiere ist mit Sparpreisen oder Zeitkarten unterwegs.

 

Die Bahncard-Preise für den 25- und 50-prozentigen Rabatt bleiben unverändert. Dagegen müssen die Besitzer von Jahresnetzkarten deutlich tiefer ins Portemonnaie greifen. Die 45.000 Vielfahrer müssen ab Dezember 2,5 Prozent mehr bezahlen, Inhaber von Streckenzeitkarten sogar 3,9 Prozent. Die Bahn begründet die Anhebung mit der notwendigen Wirtschaftlichkeit des Fernverkehrs. Auf den Kilometer gerechnet sind die Kosten für eine Fahrt seit 2013 über alle Ticketkategorien hinweg laut Unternehmen um 15 Prozent gesunken.

 

Das Preissystem wird im kommenden Jahr weiter flexibilisiert. Neu ist, dass die bisherigen Festpreise für einzelne Verbindungen an besonders begehrten Reisetagen erhöht werden. So wird ein Normalticket am Freitag vor Pfingsten für einen Tag drei Euro teurer. Dafür reduziert die Bahn den üblichen Preis am Pfingstsonntag um drei Euro. „Wir erwarten dadurch eine Steuerung“, sagt Fernverkehrsvorstand Birgit Bohle. Die Kunden sollen von den übervollen Zügen auf schlecht ausgelastete umsteigen. Allein im ersten Halbjahr soll es bundesweit 30 tageweise Preisanpassungen geben.

 

Es gibt aber auch positive Nachrichten. Die jüngst getestete verbilligte Seniorenbahncard wird es auch 2017 geben. Zudem will das Unternehmen auch im kommenden Jahr wieder Fahrscheine für 19 Euro pro Fahrt als Sonderaktionen anbieten. Etwas pünktlicher sind die Züge inzwischen auch wieder geworden. Im August kamen acht von zehn Zügen zur rechten Zeit ans Ziel. 2015 schafften dies im gleichen Monat nicht einmal 70 Prozent. Auf das gesamte Jahr gerechnet liegt die Pünktlichkeit derzeit bei 78,8 Prozent und damit knapp unter der Zielmarke von 80 Prozent. Als pünktlich wird ein Zug gewertet, sofern er sich nicht mehr als sechs Minuten verspätet.

 

Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember löst die Bahn zudem dass Versprechen ein, künftig auch in der zweiten Klasse einen kostenfreien Internetzugang anzubieten. Das wird zunächst in allen ICE der Fall sein. Allerdings gibt es dabei eine Begrenzung der Datenmenge. Bohle sichert eine „gute Arbeitsfähigkeit“ zu. Für das Herunterladen von Spielfilmen oder anderweitigen großen Datenmengen ist der Empfang in der zweiten Klasse nicht ausgelegt. Filme können sich die Passagiere ab dem kommenden Frühjahr während der Fahrt dennoch anschauen. Zusammen mit dem Medienanbieter Maxdome stellt die Bahn Komödien, Dokumentationen oder auch Kinderfilme über das ICE-Portal bereit. 50 Angebote sind kostenlos. Wer die gesamte Mediathek von Maxdome nutzen will, muss dafür ein Abo abschließen.

 

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