Vorbote

Kommentar

Teilen!

Von Wolfgang Mulke

12. Aug. 2013 –

Das Mainzer Chaos lässt sich Bahn sehr alt aussehen. Ein paar Kranke und Urlauber legen den Betrieb lahm. Wie hoch der vermeidbare Schaden dadurch sein wird, lässt sich kaum ermessen. Die Schuldfrage ist klar geklärt. Der Konzern hat lange Zeit eine Personalpolitik gepflegt, die ausschließlich der kurzfristigen Renditezielen diente. Seit einiger Zeit gilt zwar eine andere Losung. Jährlich werden bis zu 10.000 Stellen neu besetzt. Doch den Versäumnissen der Vergangenheit läuft das Unternehmen noch lange hinterher und bekommt dafür nun eine erste Quittung.

 

Das Geschehen könnte sich auch als Vorbote für eine generelle Entwicklung erweisen. Denn die Bahn schwamm mit im Strom der Unternehmen, die möglichst wenig in das eigene Personal investieren wollen. Nun verstärkt sich der demographische Wandel von Jahr zu Jahr. Der Arbeitsmarkt ist in einigen Bereichen bereits leer gefegt und es mangelt auch an genügend Nachwuchskräften, mit denen die absehbare Lücke geschlossen werden könnte. Vielleicht können bald auch andere Betriebe ihren Aufgaben nicht mehr nachkommen, weil sie nicht rechtzeitig in die eigene Zukunft investieren wollten.

 

Sollte dieses Szenario eintreten, wäre die volkswirtschaftlich fatal. Aufträge blieben liegen, Umsätze und Gewinne gingen zurück. Damit fehlt am Ende auch das Steuergeld zur Finanzierung des Sozialsystems. Es muss nicht so weit kommen, aber es spricht viel dafür, dass nicht nur bei der Bahn vereinzelt mal die Lichter ausgehen.

 

 

« Zurück | Nachrichten »