Warum auch?

Kommentar

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Von Wolfgang Mulke

07. Sep. 2009 –

Wochenlang streiten sich Bund, Länder und Krankenkassen über die Verteilung der Kosten für die Impfungen gegen die Schweinegrippe und bestellen für 25 Millionen Bundesbürger das Serum. Doch nun will sich kaum jemand die beiden Spritzen gegen den Virus setzen lassen. Im Süden und im hohen Norden lehnt eine breite Mehrheit der Bevölkerung den Schutz ab. Nur in Berlin und im Osten ist die Bereitschaft halbwegs verbreitet. War nun die gesamte Debatte für die Katz?

 

Die Gelassenheit hat gute Gründe. Warum auch sollte sich derzeit jemand übermäßig Sorgen machen? Zwar verbreitet sich die Krankheit weltweit, doch ist ihr Verlauf eher harmlos. Ein echtes Problembewusstsein kann daher gar nicht entstehen. Die Situation kann sich aber schnell ändern. Wenn die Epidemie richtig ausbrechen und die Zahl der Kranken rasant in die Höhe schnellen sollte, wird sich die Einstellung zur Schutzimpfung schnell ändern. Die Nachfrage würde sich vor allem dann schlagartig erhöhen, wenn der Virus sich wandelt und aus der vergleichsweise harmlosen Grippe eine gefährliche Krankheit machen sollte. Insofern ist auch die staatlich Vorsicht nur allzu richtig. Beide haben Recht. Die einen, weil sie die Gefahrenlage derzeit als gering einstufen, die anderen, weil sie für den schlimmsten Fall vorbeugen.

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