Windkraft kennt keine Flaute

Zahl der Windräder in Deutschland auf neuem Rekordhoch

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Von Wolfgang Mulke

27. Jan. 2010 –

Windenergie ist weltweit weiter auf dem Vormarsch. Mit den im vergangenen Jahr installierten Turbinen wurde ein neues Rekordhoch erzielt. In Deutschland wurden fast 1.000 Anlagen mit einer Leistung von gut 1.900 Megawatt neu errichtet. Das entspricht etwa der Leistung zweier Kernkraftwerke. Insgesamt drehen sich nun über 21.000 Windräder mit einer Leistung von fast 26.000 Megawatt, vor allem in den Küstenländern, im Osten und in Nordrhein-Westfalen.

 

„Wir haben endlich auch den Einstieg in die Offshore-Technologie geschafft“, sagte der Präsident des Bundesverbands Windenergie (BWE), Hermann Albers, bei der Vorstellung der Jahresbilanz. Seit November liefern zwölf in der Nordsee vor der Insel Borkum installierte Windräder Strom auf das Festland. Das ist allerdings erst ein bescheidender Anfang. Allein Deutschland will 40 Windfarmen vor den beiden Landesküsten zulassen. Die anderen Nordseeanrainer planen ebenfalls teils gigantische Meereskraftwerke. Die Stromproduktion durch Windräder im Binnenland wird laut Albers aber auch künftig mit einem Anteil von über 80 Prozent wichtiger bleiben.

 

Deutsche Firmen sind weltweit immer noch mit an der Spitze bei der Produktion von Windlagen. Rund 35 Milliarden Euro Umsatz werden global erzielt. Acht Milliarden davon erwirtschaften deutsche Unternehmen, die inzwischen mit steigender Tendenz rund 100.000 Arbeitsplätze stellen. Gemessen an der heimischen Kapazität liegt Deutschland hinter China und den UA auf dem dritten Rang. In China wurden 2009 fünf bis sechsmal so viele Windräder installiert wie hierzulande, in Amerika danke der großzügigen Konjunkturprogramme fast genauso viele.

 

Das Wachstum wird auch im laufenden Jahr anhalten. Albers rechnet bei der neu installierten Leistung mit einem Plus von 15 Prozent auf 2.300 Megawatt. Allerdings mahnt der Verband baldige politische Entscheidungen über ein Energiekonzept an. Die Kernkraft sei als Brückentechnologie überflüssig, versichert der Verbands-Chef. Die Branche pocht zudem auf eine Modernisierung und den Ausbau des Stromnetzes.

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